Via Regia Odessa “Amy”

Hallo Papa Cooper,
 und an alle, die schon neugierig auf meinen Bericht warten und mir so lieb die Pfoten gedrückt haben: ICH HABE BESTANDEN! Mit Bravour über den Parcour! Das war so:
Morgens haben uns mein Papa mit seinem Frauchen abgeholt zum Wesenstest. Wir also zu zweit in den Kofferraum in einen Käfig mit einer Trennwand! Dabei hätte ich doch so gerne mit ihm rumgeschlabbert. Dort mussten wir ganz lange warten, weil alle Hunde einzeln geprüft wurden. Gott sei Dank hatte ich meinen Papa ja neben mir. Ich bin nämlich sonst nie alleine. Frauchen kam mal zwischendurch, damit ich keinen See in das Auto mache und mir die Beine vertreten konnte.

Und dann ging die Kofferraumklappe auf und sie sagte: "So meine Süße, jetzt sind wir dran!" O. k., was immer das heißen mag.
Wir kamen auf einen Platz, auf dem viele Zweibeiner standen und ein netter Mann meinem Frauchen viele Fragen über mich stellte. Dann gingen wir auf die Wiese. Frauchen leinte mich ab und ich habe erst mal geschaut, was es dort alles zu sehen und fressen gab. Ach, da sind Äpfel vom Baum gefallen, die waren natürlich toll - und ich wie immer hungrig. Aber was macht mein Frauchen denn da? Geht von links nach rechts, von rechts nach links, hinten auf die Wiese und wieder zurück. Und alles wort- und kommentarlos! Die quatscht doch sonst wie ein Wasserfall! Da stimmt was nicht - ich also hinterher! Dann sind wir zurück zu dem netten Mann und Frauchen hat mich auf den Rücken gedreht. Heh, das kenne ich! Das ist prima und bedeutet Bauch kraulen! Anschließend hat mein Frauchen einen Ball geworfen. Immer noch wortlos. Also schnell hinterher und ihr bringen. Vielleicht redet sie dann wieder mit mir? Nein, sie wirft noch einmal - ohne Worte. Und plötzlich stehen alle Zweibeiner auf der Wiese und laufen durcheinander. Mein Frauchen mittenmang. Was tun? Frauchen hinterher oder mal schauen, ob die Zweibeiner freundlich sind? Na ja, beides kann nicht schaden. Und dann, ja dann erklang ihre Stimme! Was für ein Glück! Sie redet wieder mit mir: "Amy - hiiieeer - Sitz!" Ich also ganz schnell hin und ganz schnell sitz und plötzlich standen wir in einem engen Kreis mit den ganzen Zweibeinern drum herum. Egal - mein Frauchen redet wieder mit mir - freu - wedel, wedel!
Nun wurde es spannend: Der nette Mann und wir gingen am Rande der Wiese entlang und Frauchen hat mir einige Dinge gezeigt: Da hing ein Gummikrokodil in der Astgabelung eines Baumes. Einmal anschauen und wieder weglegen. Was soll denn der Quatsch? Da will ich doch mit spielen! Während die beiden zum nächsten Baum gingen habe ich in einigen wirklich hohen Sprüngen mir das Kroko aus der Astgabelung geholt und freudig meinem Frauchen gebracht. Das gab Applaus und Gelächter, aber Frauchen hat sich gefreut! Und dann gab es viel zu sehen: Flatternde Bänder, eine Waschmaschinentrommel, die sich drehte und Krach machte, eine Rehdecke, die toll roch, Blechbüchsen aneinandergebunden, ein großer Teddy, einen riesengroße Plastikflasche mit Steinen gefüllt, die ich immer fleißig hinterher getragen habe, und zuletzt noch ein lebendiges Gespenst hinter einem Baum. Und am Ende hat es noch 1 x furchtbar laut gekracht. Was war das? Woher kam das? Da - noch einmal! Aha, da kommt es her - aus der Richtung! Und noch einmal - hehe, jetzt habe ich den Menschen entdeckt, der das macht. Na, den habe ich erst mal ganz freudig begrüßt. Wer so viel Krach macht muss was zu sagen haben, oder?
Als wir dann vom Platz gegangen sind haben alle gestrahlt (Frauchen und Frauchen von Papa am meisten) und wir bekamen Komplimente und Glückwünsche, bevor der Richter überhaupt einen Kommentar abgegeben hat. Wir müssen toll gewesen sein! Und Frauchen platzt bald vor Stolz. Und wisst ihr, was der schönste Satz in unserer Beurteilung ist: "Eine sehr schöne Führer-Hund-Beziehung!". Und das dicke Kompliment des Richters, dass wir wirklich ein tolles Team sind.

Ja, Papa Cooper, so war das. Und oben kannst du die Fotos sehen.

Deine glückliche Amy

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© 2007 G. Neubauer